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Schwalbenhaus

Das Aufbau-Team von links: Richard Schmidt, Werner Fischer, Christoph Schmidt, Axel Schäfer, Andreas Kailing und Alfred Pitterka Das Aufbau-Team von links: Richard Schmidt, Werner Fischer, Christoph Schmidt, Axel Schäfer, Andreas Kailing und Alfred Pitterka
Ein neues Haus für Schwalben

Ein ganz besonderes Projekt hat jetzt der Vogelschutzverein Hammersbach verwirklicht. Auf dem Gartengrundstück des Vorstandsmitglieds Helmut Kropac wurde im ersten Frühlingssonnenschein ein Schwalbenhaus aufgestellt. Der Vogelschutzverein möchte durch zusätzliche Nistmöglichkeiten die bestehende Schwalbenpopulation unterstützen und stärken. Gleichzeitig soll bei den Hammersbacher Bürgern eine Sensibilität für die bedrohte Tierart entwickelt werden. Denn oft wird von Hausbesitzern doch eher der Dreck der Schwalben gesehen als ihr Nutzen für die Natur und, als Insektenfresser, auch für den Menschen. Das Anliegen der Vogelschützer scheint anzukommen, denn während des Aufbaus und in den Tagen danach zeigten sich viele Spaziergänger an dem Bauwerk und seiner Funktion höchst interessiert.

In den letzten Jahrzehnten geht  der Schwalbenbestand zurück, denn  eine sich verändernde Landwirtschaft , die neue Bauweise der Häuser mit glatten Wänden, an denen die Nester nicht haften, und mehr und mehr versiegelte Flächen, auf denen kein Nistmaterial gefunden wird, erschweren den Vögeln das Überleben. Seit 2002 steht die Mehlschwalbe in Deutschland auf der Vorwarnliste für bedrohte Vogelarten. Mehrere Naturschutzorganisationen gehen inzwischen davon aus, dass diese Schwalbenart mittelfristig in ihrem Bestand bedroht ist. Deshalb fallen  die Mehlschwalben als Gebäudebrüter, ebenso wie Rauschwalben und Mauersegler, in die Kategorie der besonders geschützten Arten, deren Nester nach gesetzlicher Regelung nicht zerstört werden dürfen.

Mittlerweile sind im Handel Kunstnester erhältlich, die von den Schwalben gerne angenommen werden. Ein Brett, das unter den Nestern befestigt wird, verhindert, dass die Hauswand verschmutzt. Jeder Hausbesitzer könnte also einen kleinen Beitrag leisten, wenn er solche Nisthilfen am Haus anbringen würde.

Der Vogelschutzverein Hammersbach versucht mit dem Errichten des Schwalbenhauses einen zusätzlichen Nistanreiz zu bieten. Bleibt zu hoffen, dass die Schwalben die Nistplätze annehmen und das neue Schwalbenhaus sich schnell belebt.

Der Verein bedankt sich bei der Schreinerei Werner Fischer, der das Haus konstruiert und gebaut hat, bei Heiko Böhm für die Halterungen zur Befestigung, bei Markus Brettschneider und Sven Gartner für die Abtropfbleche, die Dachschindeln  und die auf der Dachspitze angebrachte Zierschwalbe und natürlich bei den vielen fleißigen Helfern, die beim Aufbau mit anpackten.