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"Hotel" für Insekten

Von links: Helmut Kropac, Richard Schmidt, Vorsitzender Andreas Kailing und Ilona Schmidt bei der Aufstellung eines Bienenhotels Von links: Helmut Kropac, Richard Schmidt, Vorsitzender Andreas Kailing und Ilona Schmidt bei der Aufstellung eines Bienenhotels

Im Laufe des Sommers konnte der Vogelschutzverein zwei Nisthilfen für Insekten, sogenannte "Bienenhotels", bauen und aufstellen. Die aufwändigen Bauarbeiten erledigte Vorstandsmitglied Richard Schmidt in seiner Freizeit. Die Stunden, die er dafür aufbringen musste, betrachtet er nicht als Opfer, denn der Beitrag zum Artenschutz war ihm wie dem gesamten Vorstand des Vogelschutzvereins ein Anliegen.

Von einem Insektenhaus können etwa 40 verschiedene Wildbienenarten profitieren, wenn es richtig gebaut ist. Je vielfältiger das Angebot an Nistmöglichkeiten ist, desto größer ist die Chance, dass sich verschiedene Arten ansiedeln.

Eine ganze Reihe von Wildbienen nutzt waagerechte Röhrengänge zum Bau von Brutzellen. Diese Arten nagen keine eigenen Gänge, sondern nutzen zum Beispiel von anderen Insekten gegrabene Gänge im Holz. Um diese Arten zu unterstützen, können verschiedene Materialien verwendet werden: Holz, Schilf oder Bambus. Dabei muss allerdings einiges beachtet werden. Man kann zum Beispiel Schilf- oder handelsübliche Bambusrohre mit einem Innendurchmesser von drei bis neun Millimetern auf zehn bis zwanzig Zentimeter zu schneiden und zu einem Bündel binden. Oder man steckt die Röhrchen waagerecht in Lochziegel. Verwendet man Bambusrohre, dann schneidet man sie jeweils hinter dem "Knoten". So hat jedes Röhrchen eine natürliche Rückwand. Bei der Verwendung von Schilfhalmen sollte man die Röhrchen auf einer Seite mit Watte verschließen, denn die Wildbienen werden die Röhrchen nur annehmen, wenn sie verschlossen und dunkel sind.

Arten, die in der Natur in Steilwänden ihre Brutzellen bauen, muss man auf andere Weise helfen. Für solche Insekten füllt man nicht zu fetten Lehm in geeignete Rahmen, zum Beispiel in einen Pflanzstein aus Beton. Wichtig bei der Wahl es Füllmaterials ist es, dass der Lehm nicht zu fest wird, damit die Insekten auch darin graben können. Hier gilt die Faustregel, dass der Lehm richtig ist, wenn man ihn ohne Mühe mit dem Fingernagel einritzen kann. Auch Wildbienenarten, die Lehm lediglich zum Verschluss ihrer Niströhren verwenden, nehmen dieses Baumaterial gerne an.

Die beiden Bienenhotels der Hammersbacher Vogelschützer schöpfen alle Möglichkeiten aus, um möglichst vielen Arten gute Nisthilfen zu bieten. In einem robusten Rahmen und durch ein Dach gegen Regen geschützt fanden sie ihren Platz auf einer Streuobstwiese des Vorstandsmitglieds Helmut Kropac und auf einem weiteren Obstbaumgrundstück von Richard Schmidt. Hier ergänzt das Insektenhotel eine große Blumenwiese, die Schmidt in diesem Jahr angesät hat und die ebenfalls ein vielfältiges Angebot an Nahrung und Lebensraum für verschiedenste Tierarten bietet.