emblem_eule1.jpg

NSG Erlenwiesen

NSG Erlenwiesen
Das Naturschutzgebiet Erlenwiesen-Hattenberg im Ortsteil Marköbel wurde auf Anregung der Hammersbacher Vogelschützer im Oktober 1980 nach mehrjährigen Vorarbeiten ausgewiesen. Seitdem hat sich das Gebiet prächtig entwickelt. Hier ist einer der wenigen Brutplätze der außerordentlich seltenen Rohrweihe im Main-Kinzig-Kreis.

Ganz ohne pflegende Eingriffe durch die Menschen ist ein solcher Erfolg allerdings nicht möglich. Die Randbereiche der Feuchtwiesen müssen beispielsweise regelmäßig gemäht werden. Eine weitere Aufwertung hat das Gebiet vor einigen Tagen dadurch erhalten, dass hier im geschützten Innenbereich eine Teichzone ausgebaggert wurde, die für Vögel eine ungestörte offene Wasserfläche bieten soll. Für diese Maßnahme zeichnet das Regierungspräsidium in Darmstadt verantwortlich.

Im Auftrag des RP sind auch die Gebietsbetreuer Manfred Schulz und Wilfried Wendorf vom Vogelschutzverein Hammersbach tätig. Sie beobachten das Naturschutzgebiet regelmäßig, machen Verbesserungsvorschläge und setzen kleinere Maßnahmen selbst um. Nach Abschluss der Arbeiten an der Teichzone stellten Schulz und Wendorf nun eine Futterstelle für Vögel auf, die Richard Höß, Vorsitzender des benachbarten Neuberger Vogelschutzvereins, zuvor gebaut hatte. Zudem wurden einige Nistkästen, Fledermauskästen und ein „Insektenhotel“ aufgehängt. Die Materialkosten von insgesamt einigen Hundert Euro übernahm der Vogelschutzverein Hammersbach.

Manfred Schulz erläutert die Bedeutung auch kleinerer Schutz- und Pflegemaßnahmen und der Winterfütterung: „Wir haben die Futterstelle aufgestellt, weil wir der Meinung sind, dass in der heutigen Zeit die Umweltbedingungen für unsere Vögel so schlecht sind, dass es auf den Schutz jedes einzelnen Vogels ankommt .Wegen der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft wird die Nahrung knapp und deshalb finden die Vögel weniger Futter als früher. Die Pestizide, die sowohl von den Landwirten als auch von vielen Kleingärtnern versprüht werden, vermindern die Anzahl der Insekten und damit das Futterangebot für die Vögel ebenfalls. Überdies werden die giftigen Chemikalien in noch überlebenden Insekten gespeichert. Fressen die Vögel die Insekten, so sammeln sich die Gifte im Fett der Vögel an. Wenn das Fett in eisigen Nächten in den kleinere Singvögeln, wie zum Beispiel Meisen, die bis zu zehn Prozent ihres Körbergewichtes in einer Nacht verlieren, wieder abgebaut wird, gehen die Tiere unter Umständen an freigesetzten Giften qualvoll zugrunde. Schließlich bedarf es keiner besonderen Betonung, dass wir uns durch die Winterfütterung einen artenreichen Vogelbestand erhalten, der unsere Bemühungen durch die Vertilgung schädlicher Insekten im Frühjahr reichlich belohnt. Darum haben wir uns den Grundsatz gesetzt, unsere Vögel im Winter zu füttern und den Menschen, die sie an der Futterstelle beobachten können, eine Freude zu machen.“

Impressionen vom NSG Erlenwiesen-Hattenberg und von den Arbeiten finden Sie in der GALERIE